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Donnerstag, 21.11.13, 17:44 Uhr: Hamburg, Du geile Scheiße! Wieso waren wir eigentlich so lange nicht bei Dir? Übermorgen gibt´s die 7'' Releaseshow von unserem neusten Label-Familienmitglied Beate X Ouzo und mit dabei sind auch noch die bekloppten Jungens und dat Mädel von "Mann kackt sich in die Hose". Pflichttermin! Doch so ´ne Fahrt muss man sich natürlich erst mal verdienen. Und was liegt da näher als zwei Tage vor der Fahrt die nächste Radiosendung aufzunehmen? So ziemlich alles natürlich. Dazu trafen wir uns heute bereits um 16 Uhr und angesichts der frühen Zeit war ich nicht gewillt mich bereits auf der Hinfahrt in Rage zu trinken. Schön langsam angehen lassen. Meine ganz große Stärke. Am Ende der live aufgezeichneten 1 Stunde, 45 Minuten hatten wir es natürlich doch geschafft unser Niveau merklich runterzutrinken. Und so ergibt sich während der Aufnahme folgende Simserimse mit Keith, der gerade via modernster Technikwelt einen Musikwunsch äußerte. K: "Mein Wunsch ist CSS mit mein Kühlschrank!" – M: "CSS läuft tazs. Gerade hsha. Abba anderet son" – Keith: "Tops" – "Und gezu abba". Noch Fragen?
Samstag, 23.11.13, 19:34 Uhr: Der obligatorische Ablauf nimmt seinen Lauf, weswegen er auch so heißt. Bully schlafgerecht parken, im Leaf die Gaumen verwöhnen lassen und dann appikowski in die Kogge. Unterwegs passieren wir noch die Lobusch, wo heute Supabond auftreten. Drinnen tobt bereits der Soundcheck, so dass ein Eintreten zwecks kurz "Guten Abend, Suse, wir gehen dann mal weiter" zu sagen unmöglich ist, denn die Tür ist verschlossen und hören tut uns gezz eh niemand. Die Welt ist klein, Hamburg und die Vorausläufer Ruhrpott und Düsseldorf eh.
20:22 Uhr: In der Kogge herrscht kein Rauchverbot. Wozu man nicht die Augen öffnen muss, um das zu erkennen. Die nordrheinwestfälischen Nichtraucher*innenparadise sind für die Sensibilisierung unserer Geruchs-, Kopf- und Lungensensoren (meine Fresse) Mitschuld. Was natürlich Blödsinn ist, ich hätte hier auch so kriechend nach Luft gejapst. Das ist mir aber selten so Latte wie hier. Die Rock´n´Roll-Herberge ist ein absolutes Muss für uns wenn wir in Hamburg sind. Hier schmelzen Punkrock, St. Pauli und Authentizität zu einem einzigen alkoholhaltigen Wulst zusammen und schöner kann nach der Leafschen Entspannung der dreckige Teil unserer Reise gar nicht beginnen. Und schon tritt Ata hinein. Ata, bester Freund aus leichtsinnigen Jugendtagen, wohnt seit geraumer Zeit in Horst und entsprechend sehen wir uns natürlich viel zu selten. Denn wenn ich von Horst spreche, meine ich nicht Gelsenkirchen-Horst, was ich sicher schon mal erwähnt hatte, sondern irgend so ein Kaff, 50 km nördlich von Hamburg. Die Freude ist groß und beinahe noch größer, als wir merken, dass Ata, obwohl er schon seit Stunden in Hamburg verweilt, noch nicht Fußballlieder grölend durch die Tür stolpert. Ganz im Gegenteil. Ata wirkt total frisch. Als wäre er, wie zuletzt vor ca. 15 Jahren, Abstinenzler. Wir sind perplex.
21:03 Uhr: Schalalalalalala, schalalalalalala, heheeee, ohooooo. Na gut, da fehlten dann wohl doch nur noch zwei Bier um die Schwelle zu überschreiten. Dann lass mal rüber gehen.
21:18 Uhr: Natürlich sind wir die ersten im Störte und die gegenseitige Freude ist riesig. Ich liebe diese Überraschungsbesuche. Während der Fahrt habe ich noch mehrfach mit BxO-Köpfchen Stemmen telefoniert, weil irgendwas mit den Downloadcodes für die heute erscheinende 7'' nicht klappte. Lars, der irgendein falsches Knöpfchen gedrückt hatte, lag zu der Zeit noch im Essig und war nicht zu erreichen. Mit Tablet auf dem Schoß versuchte ich auf irgendeinem Autobahnparkplatz den Fehler zu finden. Doch erfolglos. Mein "tut mir leid, ich bin auch gerade unterwegs und muss leider weiterfahren, lass in 30 Minuten noch mal bei Lars versuchen", wusste Stemmen zum Glück nicht als "wir sind gerade auffem Weg nach Hamburg" zu deuten. Darauf trinken wir dann jetzt gerne ein Bier mehr.
22:48 Uhr: Mann kackt sich in die Hose wagen es tatsächlich vor 23 Uhr zu beginnen. die Kumpels ausse Nachbarstadt wissen uns und die anderen hier erwartungsgemäß schnell zu begeistern. Juché!
23:23 Uhr: Auch hier wissen an der Theke meine Salzstangenzaubertricks nur wenige zu begeistern. Wenige beschränkt sich im Endeffekt auf einen. Und das bin ich selber.
23:44 Uhr: Beate X Ouzo, was für eine geile Scheiße! Stemmen wuselt mit Mikro durchs Publikum und zieht die Besucher*innen immer mehr in seinen Bann. Und Ata, wie findest Du dat so: "Schaaalaalaaaalaaaa, Schalalaaala…"
0:42 Uhr: Defused sind als letzte anne Reihe. Am Rande: Eigentlich wollte ich mich bei meinem Tätowierer noch "beschweren", da der Iro des Mädels auf meinem Unterarm nicht etwa oberhalb der Stirn endet, sondern erst an der Nase. Jetzt wo ich den Bassisten der Schweizer sehe, muss ich eingestehen, dass das tatsächlich möglich ist. Jede Klage würde im Sande verlaufen.
Sonntag, 24.11.13, 12:44 Uhr: Mit Kopfschmerzen aufgewacht und den Kater durch den Versuch nach dem Frühstück nochmal einzuschlafen, mehr schlecht als recht hinfort gejagt zu haben, haben wir den Tagesplan umgeschmissen. Was für eine grammatikalische Katastrophe. Wir fahren nicht mehr nach Horst die Familie Atalanta besuchen. Stattdessen düsen wir ins Störte und holen schon jetzt die BxO-Platten ab, damit die ganzen Bestellungen endlich befriedigt werden können. Und zwar alle beide.
18:28 Uhr: Unglaublich wie so ein Tag sich entwickelt. Im Schulterblatt das zweite Frühstück in Form von veganen Superburgern und Pommes eingenommen. Dann mit Stemmen fast vier Stunden lang die Elbe entlang spaziert. Es gibt sicher schlechtere Möglichkeiten den abnehmenden Kater vergessen zu machen. Ein fantastischer Typ. So viel Kontakte man in den vergangenen 25 aktiven "Szenejahren" auch gesammelt hat, ist Stemmen einer von den aktivsten, kreativsten, engagiertesten und liebenswertesten Menschen, die mir je begegnet sind. Da sind so ein paar Stunden bloßer Spaziergang samt Gespräche eine wahre Bereicherung. Die Platten haben inzwischen auch halb Hamburg gesehen, denn nachdem wir sie zunächst im Störte von Stemmen abgeholt haben, haben wir sie nach unserem Zweitfrühstück wieder zu ihm nach Hause gebracht um sie nach unserem Spaziergang wieder abzuholen. Jetzt haben wir uns tatsächlich nochmal Burger mit Pommes verdient, da das Loving Hut, wie wir nach komplizierter Anreise feststellen mussten, leider sonntags geschlossen hat.
19:48 Uhr: Wir sitzen im Bully und blicken auf zwei wunderschöne Tage zurück. Viele nette Menschen wiedergesehen, viel gelabert, viel getrunken und immer wieder aufs Neue fasziniert. Auch wenn Hamburg abseits der Nischen auch ziemlich viel Scheiße zu bieten hat, so sind die Nischen hier irgendwie nochmal anders geil, als im Pott. Ich kann´s nicht beschreiben, aber (der geile Teil) Hamburg(s) schafft es immer wieder aufs Neue. Ich hoffe wir sehen uns dieses mal schneller wieder. Viel schneller. Bis dann.
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*) Die da ganz oben inne Ecke vergebenen Points (1.Zahl) beziehen sich ausschließlich auf die subjektive Qualität meines persönlichen Wohlbefindens an diesem Abend und haben somit nur sehr, sehr und vor allem sehr bedingt etwas mit den Bands selber zu tun. Die Zahl dient mir dazu, um mit nur einem Blick zu erkennen, ob es sich für mich im Alter lohnt, mich irgendwann mal an diesen Abend zurück zu erinnern. Der Rest ist ebenfalls für die Statistik: Das war Konzertbericht Nr. XX in 2012 (2.Zahl/2012) und in diesem Onlinzine der insgesamt XXX. Bericht (3. Zahl).