Panic Room, Essen: Inhuman Conditions (DE), Scheisse Minnelli (DE), Bazooka Zirkus (DE)

(7 – 85/2013 – 969)*

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Samstag, 30.11.13, 19:10 Uhr: Inhuman Conditions haben sich vor 25.000 Jahren ungefähr im malerischen Bochum gegründet und waren Ende der 80er, Anfang der 90er ´ne verdammt angesagte HC-Bande. Zum Jubiläumsbestehungsfestgelöte raffen sich die alten Dingens doch tatsächlich nochmal zusammen, also auf, schmeißen eine Jubiläums-best-of-CD auf die Menschheit und treffen sich zum Reurinierungslivegespiele im Panic Room. Da simma dabei, dat is prima.

21:23 Uhr: Und wenn das nicht schon der Feierlichkeit genug wäre, eröffnen auch noch unsere Labelhelden Bazooka Zirkus den Abend. Teilweise sichtlich angeschlagen, denn Sänger Micha hatte gestern noch ´ne Ausstellung in Köln samt Umtrunk und der endete erst – wie das in der Künstler*innenszene halt so ist – um 7 Uhr morgens. Prost!

21:33 Uhr: Krisko ist ein alter Betrüger. Der hat offensichtlich ein gutes Spähprogramm und konnte somit herausfinden, dass BZ „walk together rock together“ von 7 Seconds covern und für denjenigen, der den Bandnamen danach nennt, eine CD raushauen. Was macht Krisko also? Genau, liegt ja auf der Hand: Fährt zum Tätowierer und lässt sich den Songsnamen als Gedankenstütze auf die Plauze stechen. Schwupp, schon ´ne Gratis-CD. So spart Mensch Geld.

21:36 Uhr: Sollte Adolf Abartig auch mal machen, denn der nennt seine Probleme beim Namen: „Im Moment kann ich mir nix mehr merken, aber irgendwann bleibt´s hängen.“

21:40 Uhr: Witziges Publikum. Zunächst nahezu regungslos, nach 15 Minuten gibt´s dann immerhin Applaus nach den Songs und am Ende des Sets grölt die Masse Zugabe und johlt. Andersrum wär mal lustig. Ich johle übrigens durchgehend. Wenn auch nur in mich rein, aber das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch.

22:11 Uhr: Scheisse Minnelli. Meine Fresse, ist Sänger Sam brack. Der Exil-Kalifornier bilingualisiert sich, kaum noch in der Lage zu stehen, durch die Ansagen und labert dabei einen Blödsinn, dass die Gesichter im Publikum grinsen. Die Menschen dazu auch. Ein Glück, dass die Jungs heute nur zu dritt sind. So kann er sich wenigstens an seiner Gitarre festhalten und kippt nicht um. Dafür torkelt er wie Hulle. Ohne Scheiß: Wenn ich überhaupt schon mal jemanden so hab torkeln sehen, dann war das Hulle. Ich wär an seiner Stelle schon längst Pommes holen gegangen.

22:14 Uhr: Jetzt weiß ich auch, warum der Kerl nicht umgekippt. Der trinkt mit Verstand. Also kontrolliert. Denn immer, wenn der nächste Schluck dazu führen würde, dass der Ofen endgültig aus wäre, schluckt er das Bier in seinem vollen Mund nicht runter, sondern rotzt die ganze Ladung seinem Trommler ins Gesicht. Und es ist wirklich erstaunlich, wie viel da rein passt. Zum Ausgleich gibt´s dann ein Schnäpperken. Den Aspekt muss ich in meine These noch irgendwie einbauen.

23:23 Uhr: Die unmenschlichen Gegebenheiten wissen die Damen und Herren vor der Bühne zu begeistern. Verdammt, Tobbe ist echt ´ne Bühnensau. Wundervoll, ich applaudiere.

23:54 Uhr: Endlich mal ne Labelband, die die Verträge nicht nur liest, sondern auch das zwischen den Zeilen stehende umsetzt: Bazooka Zirkus sind, wenn ich das richtig überblicke, Pommes holen. Da hab ich wenigstens mal frei.

0:48 Uhr: „Nein, nein! Du darfst nicht aus dem Fenster pinkeln!“ Richtig: Wir befinden uns im Nachtexpress 1 und neben uns telefoniert eine junge Dame. Bis dahin noch ganz lustig, aber „ich bin ein leichtes Opfer“ in das Telefon zu rufen und dann alleine die nächste Haltestelle auszusteigen ist nun auch nicht gerade das cleverste in dieser Situation. Ich lüge: Wir steigen nämlich mit aus. Und sonst niemand. Ich geb ihr mit meiner Weisheit vorsichtshalber noch einen guten Rat mit auf den Weg: „Ey, lass den ruhig aussem Fenster pinkeln. Is schon OK.“ Na dann gute Nacht.

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 *) Die da ganz oben inne Ecke vergebenen Points (1.Zahl) beziehen sich ausschließlich auf die subjektive Qualität meines persönlichen Wohlbefindens an diesem Abend und haben somit nur sehr, sehr und vor allem sehr bedingt etwas mit den Bands selber zu tun. Die Zahl dient mir dazu, um mit nur einem Blick zu erkennen, ob es sich für mich im Alter lohnt, mich irgendwann mal an diesen Abend zurück zu erinnern. Der Rest ist ebenfalls für die Statistik: Das war Konzertbericht Nr. XX in 2012 (2.Zahl/2012) und in diesem Onlinzine der insgesamt XXX. Bericht (3. Zahl).