Nordpol, Dortmund: Human Abfall (DE), Mann kackt sich in die Hose (DE), Grossebombeallesweg (DE)

(7 – 86/2013 – 970)*

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Sonntag, 01.12.13, 19:02 Uhr: In Dortmunds Nordstadt blitzeblinkt ein neuer Stern am Himmel. Oder so ähnlich. Nordpol heißt der Schuppen und heute spielen da unter anderem die Bekloppten von Mann kackt sich in die Hose. Grund genug vorbeizuschauen. Außerdem ist der Zeitrahmen mit 20 bis 22 Uhr dermaßen Maksimowskifreundlich abgesteckt, dass ich gar nicht „nein“ sagen kann. Blablabla, Intro feddich.

19:49 Uhr: Verdammt schön hier. Nicht vorhandene Bühne (sprich ebenerdig), die Kanne Hansa für Einsfuffzich (Pils und Export!), Brinkhoffs gibbet auch noch sowie diverse Fritz-Limos und Mate. Punkerherz, wat willze mehr.

20:13 Uhr: Grossebombeallesweg eröffnen den Abend mit feinen sozialkritischen Texten, muskalischer Untermalung und Gesang. Gut gemacht.

20:48 Uhr: MKSINDH. Ich schreib das mal so, weil „Mann kackt sich in die Hose“ mir zum tippen auch ´n Stück zu lang ist. Die stehen jetzt auf der Bühne und kämpfen mit dem Kabelwirrwarr. Wer nicht weiß, wo er hingucken soll, der guckt halt auffen Boden, ist nämlich auch spannend, da sich immer wieder ein Kabel um Sänger Mazs Hansakanne schlängelt und die Flasche sekundenlang wankt, bevor sie wieder umkippt. Irgendwer hat noch einen Lichtschlauch dazu gelegt um das Gewirr vollkommen zu dingsen. Zwei Meter höher ist aber auch spannend. Mann kackt sich in die Hose, also MKSIDH, wissen einmal mehr zu gefallen. Alles andere wäre auch unlogisch.

20:51 Uhr: Markus anna Gitarre rotzt an die Decke.

20:53 Uhr: Der Gelbe kommt runter. Witzig. Ganze zwei Minuten hat er es da oben ausgehalten.

21:23 Uhr: Human Abfall sind zu Gange und ich bin sowas von positiv überrascht. Irgendwo zwischen Rachut-Bands, Zitronen, NDW und hassenichgesehen. Die Texte: Grandios. Fast jeder Satz wird gefühlte 100 Mal wiederholt. Dazwischen starrt der Sänger völlig psychopathisch ins Leere. „Verlassen Sie mein Büro!“ … „Verlassen Sie mein Büro!!!“, eine absolute Perle.  „Wo sind meine 100 Mark?!!“ … „Wo sind meine 100 Mark???!!!“ Oder zumindest so ähnlich. Einfach wundervoll. Ich bin echt total begeistert, würde fast sagen, dass ich hiermit zum vierten Mal in diesem Jahr geflasht bin. Streichen wir das „fast“, passt schon.

21:33 Uhr: Alles was nicht Sänger ist, also die andere drei, wechseln ständig ihre Positionen. Auch schön. Und optisch ist das auch noch ein Augenschmaus, weil da auf der Bühne alleine schon von dem Aspekt her vier absolute „Typen“ stehen. Was auch immer damit gemeint ist.

22:02 Uhr: Konzert zu Ende, ich begeistert. Nach der jahrelangen Übersättigung hab ich das Gefühl, dass auf einmal richtig großartige, neue, junge, frische Bands au dem Boden getreten werden (Maulwurfn?). Und das vor allem im teutschsprachigen Bereich, nachdem Nix Gut es geschafft haben, mit ihrer „wir machen jeden Scheiß, Hauptsache schön stumpf und plakativ oder auch nicht, uns doch egal“-Masche ein ganzes Genre in Verruf zu bringen. Human Abfall lassen meine Begeisterung weiterlöten, die Kackschlacht und andere angedingst haben. Jaja. Genau so. Wir fahren mal nach Hause. Gute Nacht!

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 *) Die da ganz oben inne Ecke vergebenen Points (1.Zahl) beziehen sich ausschließlich auf die subjektive Qualität meines persönlichen Wohlbefindens an diesem Abend und haben somit nur sehr, sehr und vor allem sehr bedingt etwas mit den Bands selber zu tun. Die Zahl dient mir dazu, um mit nur einem Blick zu erkennen, ob es sich für mich im Alter lohnt, mich irgendwann mal an diesen Abend zurück zu erinnern. Der Rest ist ebenfalls für die Statistik: Das war Konzertbericht Nr. XX in 2012 (2.Zahl/2012) und in diesem Onlinzine der insgesamt XXX. Bericht (3. Zahl).