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Samstag, 14.12.13, 17:57 Uhr: Wie sagte Herr Schwers doch gleich, was den Unterschied zwischen Punkrock im Ruhrgebiet und dem woanders ausmacht? Siehste, weiß ich auch nicht mehr. Trotzdem: Wir möchten dem heute mal nachgehen. Stimmt das wirklich? Oder ist das nur eine Legende? Also lassen wir das Niveau jetzt mal schön zu Hause und latschen los. Bisken früher als sonst, weil Lars plant das Konzert mit einem Geburtstagsreinfeierritual zu verbinden und um den Zeitstrahl möglichst lang zu ziehen, wird bereits um 18:30 Uhr vom Mülheimer Bahnhof büdchentourlosgelatscht. Ja, das ist ein Tu-Wort.
19:50 Uhr: Irgendwie schaffen wir es doch – wer hätte das gedacht – trotz der kurzen Strecke und des frühen Treffpunktes deutlich später am Alten Schilderhaus anzukommen, als wie gedingst. Hier harren wir mit ´ner von Lars angeschleppten Kiste Köpi noch ein wenig in der Kälte aus. Wie sich erst hier herausstellt, hat nicht nur Lars morgen, sondern auch Maje heute Geburtstag. Und den feiert sie bereits seit gestern deutlich sicht- und hörbar durch. Dass sie dabei nicht mehr weiß, welches Datum wir heute haben, verdient schon allergrößten Respekt. Ist aber auch nicht wichtig, viel wichtiger ist, dass ich Lars sein Geschenk nicht mehr mit mir rumschleppen muss. Das kriegt sie jetzt nämlich einfach. Herzlichen Glückwunsch, alles Gute. Kriegt Lars halt dieses Jahr mal nix. Wie immer halt.
22:12 Uhr: Aus meinem Bierbecher sind gerade mal drei Zentimeter verschwunden, da füllt mir das Geburtstagskind voller Mitleid mittels ihrer Köpi-Kanne den Becher wieder auf. Doch als sie dann den vollen Becher sieht, entreißt sie mir diesen und trinkt ihn mit einem Schluck halb leer, um mir den Rest wieder in die Hand zu drücken und mit ihrer Kanne torkelnd in der Masse zu verschwinden. Wow, was für eine Frau!
22:22 Uhr: Der Saal ist genauso rappelvoll. Gestern lief an selber Stelle ja bereits Teil 1 des Lokale-Weihnachtskonzertes. Den Fotos nach zu urteilen ging es dort um einiges freizügiger zu Werke, da es offenbar die unausgesprochene Vereinbarung gab, dass jeder mit mindestens 20 kg zu viel auf der nicht sichtbaren Waage, sich oben rum entblößt. Die paar, die es davon heute noch einmal hierher geschafft haben, sind zu großen Teilen noch sichtlich angeschlagen, so dass uns diese erotische Komponente heute vorenthalten bleibt. Auch von der stimmlichen Lautstärke des Publikums weiß Fisch festzustellen, dass es gestern lauter war. Und leise ist das hier nicht wirklich, wenn der ganze Saal „Viva Lokalmatadoooooor“ trällert. Ja. Prost.
22:32 Uhr: Wir sitzen im Vorraum, weil völlig im Arsch. Ich finde eine allerletzte Biermarke in meiner Tasche. Hab ich wirklich 35 Euro in zwei Stunden versoffen? Fuck. OK, einen nicht unerheblichen Anteil dürfte ich auch dank der Meute verschüttet haben. Leider ist diese letzte Biermarke vom Ruhrpott Rodeo 2012, wie ich irritiert feststelle. Doch wie der Satan es so will, steht unmittelbar neben mir Rodeo-Veranstalter Alex Schwers. Zufälle gibbet. Also drück ich ihm die Marke inne Hand und sach: „Ein Bier bitte.“ Herr Schwers ist natürlich genauso perplex wie ich und Sekunden später habe ich tatsächlich wieder ein nahezu frisch gezapftes Köpi am Hals, denn, Alex: „Ich will ja schließlich keinen bescheißen.“ Absolut vorbildliches Verhalten mit Sternchen. Mal sehen, was ich noch so alles zu Hause finde.
22:46 Uhr: Bier leer, nix geht mehr. Also raus und ab den Hauptbahnhof suchen.
22:57 Uhr: Wir passieren die Trinkhalle, an der wir schon auf dem Hinweg hängen geblieben sind und pöbeln so ´nen davor saufenden Nichtsnutz voll, er solle arbeiten gehen. Dabei handelt es sich, wie sich selbstverständlich erst danach herausstellt, jaja, um Schoko. Der hatte schon vor ´ner halben Stunde berichtet, dass er bereits jetzt Kopfschmerzen bekommt. Da macht er ja dann gerade alles richtig, um die nicht mehr zu realisieren.
23:05 Uhr: Wollten wir nicht noch in Lars sein Geburtstag rein feiern? Naja, ´n Geschenk haben wir ja eh nicht mehr und das wäre mir dann doch zu peinlich, da um 0 Uhr ohne dazustehen. Zum Glück gibt es ja jetzt Facebook. Da kann man minnigenz genau so herzlich gratulieren. Dann mal rein innen Zuch.
23:59 Uhr: Gute Nacht!
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*) Die da ganz oben inne Ecke vergebenen Points (1.Zahl) beziehen sich ausschließlich auf die subjektive Qualität meines persönlichen Wohlbefindens an diesem Abend und haben somit nur sehr, sehr und vor allem sehr bedingt etwas mit den Bands selber zu tun. Die Zahl dient mir dazu, um mit nur einem Blick zu erkennen, ob es sich für mich im Alter lohnt, mich irgendwann mal an diesen Abend zurück zu erinnern. Der Rest ist ebenfalls für die Statistik: Das war Konzertbericht Nr. XX in 2012 (2.Zahl/2012) und in diesem Onlinzine der insgesamt XXX. Bericht (3. Zahl).