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Mit MILENRAMA auf Tour
(Teil 1: Hannover, Bielefeld)
01.09.14, Hannover, Wagenburg List und Tücke
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt tatsächlich mit ´ner Band auf Tour war. Dafür weiß ich allerdings, dass ich mich auf diese 2 Wochen wie Hulle freue. Und Hulle freut sich bekanntlich wie kein Zweiter.
Auf der Wagenburg List und Tücke erwartet uns StämmA, der hier seit gefühlten zehn Jahren wohnt. Zumindest ist das seit grob 10 Jahren sein Plan und seit mindestens 5 Jahren steht das auch fest. Und jetzt ist er hier und veranstaltet den Milenrama-Gig. Bevor es für Stämma Morgen zurück in den Ruhrpott geht. Denn wohnen tut er hier immer noch nicht.
Aber ich gönne es ihm von Herzen, wenn er sich endlich mit Bauwagen am Harken hier einnisten kann. Wann auch immer das sein wird, denn seit gefühlten 25 Jahren – soweit sind wir jetzt schon – kommt immer wieder irgendwann unvorhersehbares dazwischen. Der Wagenplatz ist der wohl schönste, den ich je gesehen habe und die Leute verdammt töffte. Alleine der sogenannte „Pissbulle“ weiß zu begeistern. Eingebettet in einem Stadtteil, der offenbar nur aus Schrebergärten und dem angrenzenden Kanuverein-Geschnösel besteht, ist die direkt am Fluss liegende Wagenburg der beeindruckende Farbfleck.
Leider spielt nur das Wetter bis kurz vor der Show nicht wirklich mit. Drauf geschissen, die Band hat auch so vor etwa 25 Leuten, davon elf Zahlenden, sichtlich Spaß. Und wir auch. Ein bisschen Spaß zu viel, denn von dem viel zu leckeren Sterni Bier zehren unsere Köpfe, Mägen und was noch so weh tun kann, noch bis in den kommenden Abend hinein. Nie wieder Alkohol – das steht unumwunden fest.
02.09.14, Bielefeld, Möllerhof (mit Brudna Swinia)
Als wir um 17 Uhr eintrudeln, sind meine Lebensgeister zumindest teilweise wieder am Start. Sabbi ihre noch lange nicht. An Bier ist trotzdem nicht zu denken. Aber muss ich ja auch nicht mehr, wo ich damit ja eh seit heute abgeschlossen habe.
Auch heute regnet es zum zweiten Freiluft-Gig wie nicht bestellt. Erster Eindruck Möllerhof: Fantastisch! Bernd begrüßt uns und erzählt uns ein Stück der Möllerhof-Geschichte. Früher steckte die Stadt hier die Punks rein, um sie aus dem Stadtbild zu entfernen und zwischenzeitlich diente das abseits liegende Gebäude, um Asylsuchende aufzunehmen. Irgendwann hat sich dann der Verein Cactus e.V. gegründet, hat der Stadt kurzerhand das Haus abgekauft und bewohnt dieses und Bauwägen nun mit 15 Menschen, 2 Ziegen, 8 Hühnern, 12 Gänsen, 4 Hunden und den Rest hab ich vergessen. Vielleicht schmeiß ich auch die Zahlen durcheinander und es sind nur 2 Menschen, aber 15 Ziegen. Ich zähl nachher nochmal nach.
Eine Stunde vor dem Gig hört es auf zu plästern, perfekt. Mit Budna Swinia eröffnet eine höchst witzige Zwei-Mann-Kapelle den Abend und als die Katalanen loslegen, ist bereits der halbe Möllerhof mit Milenrama-Kapus eingedeckt. Endlich kapiere ich, wofür diese scheinbar unendlich langen Soundchecks gut sind.
Die Gänse hat Bernd längst weggeschlossen, denn die kacken schon mal ganz gerne auf die Bühne. Die pogende Ziege ist da ´ne Spur eleganter und verrichtet zunächst ihr kleines und dann ihr großes Geschäft lediglich vor der Bühne. Offenbar gefällt ihr die musikalische Darbietung, denn wie man uns versichert, ist das Wasser lassen bei ihr ein Zeichen von „sich wohlfühlen“. Warum sie im Anschluss noch köttelte, konnte man uns nicht beantworten. Wir vermuten aber alle, dass sie ihrem Kompliment noch eins draufsetzen wollte.
Der Abend ist charmant hoch zehn. Die Menschen sind super nett, der Auftritt ist großartig. Ich schätze ca. 30 Leute, die allesamt den Auftritt abfeiern.
Den körperlichen Schäden des Vorabends geschuldet, verabschieden wir uns eine gute halbe Stunde nach Konzertende. Und ich bin mir sicher, dass ich Morgen früh Dropsfit aufwache, da ich die alkoholfreie Grenze von nur fünf – über den ganzen Abend verteilte – Biere nicht überschritten habe. Einstweilen Gute Nacht.
03.09.14, Hamburg, Offday
Während die Band ihren freien Tag auf einer Brauereibesichtigung in Dänemark verbringt, zieht es uns – natürlich – nach Hamburg. Ab ins „befreit“, mehr als lecker speisen und dann hoppeldihopp das auf einmal wunderschöne Wetter genießen. Kleines Highlight auf dem Kiez, wo ein Grüppchen von touristierenden Teenie-Mädels echauffiert in der Gegend steht und eine der Damen ihren Mitstreiterinnen folgendes mitteilt: „Das ist alles scheiße Asi hier!“ Just in diesem Moment schaut Sabbi eher zufällig in ihre Richtung und wird von der jungen Damen umgehend beruhigt: „Nicht Sie, Entschuldigung!“
Auf der anderen Straßenseite laufen uns tatsächlich Britta und Rönne aus Krefeld in den Arm, die aber ganz sicher auch nicht gemeint waren, Entschuldigung. Und der weitere Tag wird auch noch gut. Morgen geht´s dann nach Kiel. Olé!
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