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Mit MILENRAMA auf Tour
(Teil 2: Kiel, Flensburg)
04.09.14, Kiel, Schaubude (mit The Headlines (Schweden))
Kiel. Da war ich noch nie. Der gemeine Ruhrpottler denkt beim „geilen hohen Norden“ natürlich – sofern es sich nicht um Hamburg handelt – an schnuckelige Kleinstädte mit Wasser und liebenswerten Slang. In Kiel erwartet uns daher umso überraschender eine eher hässliche Stadt mit teilweise katastrophalen Parkmöglichkeiten. Lediglich ein riesiger kostenfreier Parkplatz, ca. 2 km von der Schaubude entfernt, versammelt nahezu alles an fahrtüchtigen und –untüchtigen Gefährten dieser Stadt samt Touristenfortbewegungsmitteln. Angesichts der Größe dieses Platzes möchte ich gar nicht wissen, wozu dieser vor roundabout 70-75 Jahren genutzt wurde.
Die Schaubude ist eine großartige Konzertlokalität und lässt als das umgehend vergessen. Kleine Bühne, davor vielleicht Platz für 100 Leute. Davon ist knapp ein Drittel erschienen, dem die Auftritte der beiden Kombos einmal mehr augenscheinlich äußerst zusagen.
Allzu lang wird der Abend für uns trotzdem nicht, so dass wir nahezu halbfit gegen Mitternacht zurück zum Bully schlawenzeln um unsere stählernen Körper dort höchst zufrieden abzulegen. Olé!
05.09.14, Flensburg, Hafermarkt (mit Dead Ramones, Malaise (beide Frankreich))
Während Sabbi und ich ein paar Stunden des Tages an der dänischen Ostsee verbringen, zieht die Band es vor, sich von den Cops anhalten zu lassen um hinterher in den höchsten Tönen von diesen zu schwärmen. Das sei ihnen angesichts der katalanischen Polizei verziehen, wobei wir das „schwärmen“ auch nicht überbewerten sollten. Denn auch wenn die Beamten, verglichen mit ihren katalanischen Kollegen, vielleicht weniger unfreundlich erscheinen, hasst rotzallem auch ganz Sarria de Ter – der Wohnort der Band und diese somit eingeschlossen – die Polizei.
Flensburg entpuppt sich hingegen als die Stadt, die ich schon in Kiel erwartet hatte. Nämlich mit einigen optischen Leckerbissen. Dazu kommt eine für die Stadtgröße hervorragend laufende unabhängige Kulturszene und ein wichtiger Pfeiler innerhalb dieser ist der Hafermarkt.
Dieses – und das ist natürlich dem Zusammenhang geschuldet völlig überraschend – hält mich jedoch auch nicht davon ab, so langsam einen Kickerarm – analog zum Tennisarm – zu bekommen. Wie auf Bestellung ist auch im Hafermarkt, wie in allen anderen Läden zuvor auch, ein Kicker zugegen. Und wie gewohnt verliere ich, egal mit wem ich zocke, grundsätzlich eins zu irgendwas. Was selbstverständlich ausschließlich am Kickerarm liegt.
Ina, die wir einst mit Bäppi auf dem Punk Illegal Festival in Schweden kennengelernt haben, veranstaltet den Gig heute mit Penny. Solange es irgendwo in der Welt derartig nette und engagierte Menschen gibt, wird mir nix bange. Was selbstverständlich für die komplette aktive Crew am heutigen Abend gilt.
Lange Zeit sieht es so aus, als würde der Gig vor Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, da ein stadtbekannter Skin heute irgendwo in Flensburg Geburtstag feiert und dort Hinz und Kunz vertreten sind. Flensburg ist aber eh ne späte Stadt und mit der Zeit trudeln dann doch noch genug Leute ein, die zusammen mit den Bands den Abend unvergesslich machen.
Einer davon ist Kuwe, der seine Punkrockvergangenheit auch eine Zeit lang mit mir im Ruhrpott geteilt hat. Es dürfte locker 15 Jahre her sein, dass wir uns das letzte Mal begegnet sind und für heute haben wir dann tatsächlich ein Date, was mich wahnsinnig freut. So sehr, dass ich tatsächlich die zweite von drei Bands komplett verpasse, weil wir draußen durchgehend schnacken. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mal von einer Band nicht einmal Pflichtfotos gemacht habe.
Einziger Wehrmutstropfen: Da der Laden komplett mit Notgemeinschaft Peter Pan-Aufklebern vollgekleistert ist, findet Milenrama keinen Platz um sich zu verewigen. Diejenigen, die dabei waren, dürften die Band jedoch auch ohne Gedankenstütze in bester Erinnerung behalten. Ein Hammerauftritt!
Gegen 2 Uhr, kurz nach Konzertende, latschen wir mit Ina Richtung ihrer Wohnung und unserem zwei Straßen weiter geparkten Bully, in den wir ebenso kaputt wie aufgedreht rein stolpern um tatsächlich am nächsten Morgen wieder wach zu werden. Abruptes Ende: Olé!
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