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Kapitel IV: Der Pommesbote aus dem Hohen Norden
So What!, Der Gierige Diktator im Druckluft (Kurt´s Haus), Oberhausen am 10. Januar 2014
Dieser Artikel ist Teil des fortlaufenden Romans „Auf der Suche nach der goldenen Pommesgabel“. Infos dazu gibt es hier.
Von langen Reisen hatte er zunächst einmal die Schnauze voll. Wenn er schon in Düsseldorf nicht fündig werden würde, könne er auch gleich zu Hause bleiben. Und „zu Hause“ war zum Beispiel das Druckluft in Oberhausen. Auch wenn er dort seit ein paar Monaten nicht mehr war.
„So What!“ war eine Band aus Bottrop, die es schon seit 100 Jahren oder länger gab und die er fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, dank seines korrupten Talents, auf sein Label ziehen konnte. Er erhoffte sich von den Herren zwar keine Hilfe auf seiner Suche nach der Goldenen Pommesgabel, doch manchmal sind es ja die kleinen Zufälle, die einem zur Glückseligkeit verhelfen.
Er lag gerade auf der Theke, als sich die Pforte öffnete und Stemmen herein trat. Er glaubte seinen bärenbraunen Augen nicht. Stemmen, der bei den Kapellen „Notgemeinschaft Peter Pan“ und „Beate X Ouzo“ musizierte, wohnte seit vielen Jahren in Hamburg und sein Erscheinen in Oberhausen war entsprechend überraschend. Zumal der Weg für eine Büdchentour ein kleines Stück zu lange war. „Stemmen, ey, wat… wat machst Du denn hier?“, stockte ihm die Stimme. „Ich bin der Pommesbote aus dem Hohen Norden und bin hier, um Dir die Goldene Pommesgabel zu überreichen.“ Stemmen war ein Wahnsinnskerl, ein Kreativling erster Kajüte und einfach nur Liebenswert. Wenn er überhaupt jemandem zutrauen würde, die Goldene Pommesgabel zu finden, dann war es Stemmen. „Stemmen, echt? Fuck, Hammer. Nee, oder?“ Und Stemmen sprach: „Quatsch, natürlich nicht. Ich wollte einfach nur Cocktailbar Stammheim sehen, die spielen ja so selten. Und da bot es sich an, Euch zu überraschen. Weil sonst macht Ihr ja immer diese Überraschungsbesuche.“ Er war gerührt und es tat ihm in der Seele weh, Stemmen mitteilen zu müssen, dass die Cocktailbar Stammheim des Nachts das Konzert absagen mussten. Stattdessen würde „Der Gierige Diktator“ aus dem malerischen Schwerte die musikalische Untermalung gewährleisten. Stemmen war sichtlich traurig darüber, doch nach vier-fünf Bier war die Welt schon wieder rosarot.
Er schiss auf die Goldene Pommesgabel. Die war ihm einerlei, Stemmen war schließlich da und das ist alleine schon so viel Wert wie zwei Goldene Pommesgabeln. So betrat „Der Gierige Diktator“ vor ansonsten leider recht spärlicher Kulisse die Bühne um die Anwesenden zu unterhalten. Es waren vier noch recht junge Diktatoren, die rumpeligen Teutschpunk präsentierten und ihre Sache gut machten. So What! im Anschluss hätten vom Alter her locker ihre Väter sein können. Und wer weiß, der Ruhrpott ist schließlich klein. So What! konnten ihn wie immer begeistern und so schwamm die Goldene Pommesgabel in seinem Stück Hirn immer weiter in den Hintergrund.
Die Veranstaltung endete durch den frühen Beginn konsequenterweise auch zu früher Stund. Sie traten zusammen die Heimreise an und freuten sich schon jetzt auf ein Wiedersehen, wenn vielleicht wieder keiner damit rechnet.
Fortsetzung folgt.
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