Kapitel 9: Ein Festmahl in Gold (RilRec Labelparty im Druckluft, Oberhausen)

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Kapitel IX: Ein Festmahl in Gold

RilRec Labelparty im Druckluft, Oberhausen, am 1. Februar 2014
mit Bazooka Zirkus, 2nd District, Zwakkelmann, Hotel Energieball, Karate Disco, Beate X Ouzo, Dreigroschengabi

Dieser Artikel ist Teil des fortlaufenden Romans „Auf der Suche nach der goldenen Pommesgabel“. Infos dazu gibt es hier.

Als er um 15 Uhr die Lokalität betrat, war er exakt eine Stunde vor dem vereinbarten Treffpunkt vor Ort. Auch wenn sein Labelkumpane Lars die komplette Organisation und Verantwortung an sich gerissen hatte, war seine Nervosität nicht zu leugnen und es erschien ihm unmöglich, noch weitere Sekunden zu Hause rumzusitzen. Für ihn stand seit der letzten Labelparty fest, keine mehr zu veranstalten. Die Last, die sich bei so einer Veranstaltung auf seine schmalen Schultern legte, machte ihn jedes Mal zum unentspanntesten Menschen des Abends. Lars wusste das natürlich und als er ihm ein halbes Jahr vor der Veranstaltung eine E-Mail schrieb, dass er verdammt noch mal Bock auf eine Wiederholung hätte, sich um alles kümmern würde, während er nur saufen müsse, gab es keinen rationalen Grund abzulehnen. Lars wusste genau, wie er zu ködern war.

An die Goldene Pommesgabel war an so einem Abend natürlich nicht zu denken und trotzdem schaffte es Köchin Etelona, die seit zwei Tagen mit der gleichen Bierdose durch die Gegend rannte, ihn auf Grund des vorzüglichen Mahles einen Hauch von Gold durch die Gedankengänge zu jagen. So ein Essen hätte es verdient, mit der Goldenen Pommesgabel verspeist zu werden. Aber wat nich is, dat is nich.

Fast 12 Stunden nach seinem Erscheinen war alles vorbei und er war sich sicher: Das war die Party des Jahres. Schon jetzt. Eine fantastische Stimmung bis zur allerletzten Band, bei der der Saal noch immer rappelvoll war. Er war unendlich dankbar, dass so viele Leute erschienen waren, dass so viele Menschen mitgeholfen und mitgemacht haben und dass die Bands an diesem Abend so unendlich geil waren, um das hier zu einem unvergesslichen Abend gedingst zu haben. Der Euphoriespiegel kratzte an die Grenzen seines Adrenalinspeichers und nur so konnte er sich erklären, warum er sich nicht schon nach der zweiten Band – wie sonst üblich – aus dem Staub gemacht hatte.

Es muss 3 Uhr morgens gewesen sein, als er seinen stählernen Körper endlich in sein beschauliches Miniwohnmobil ablegte und die Augen schloss. So gut es ging. Keine fünf Stunden später war er schon wieder hellwach. In den letzten Monaten hatte er sich eingeredet, dass Hansa eins der bekömmlicheren Pilsbiere unter der Sonne sei, doch nun musste er feststellen, dass er irrte. Es waren nicht nur die Kopfschmerzen und die Übelkeit, die er nicht eingeladen hatte. Es war auch ein für ihn ungewöhnlicher hoher Pulsschlag, der ihn irritierte. Er fühlte sich, als hätte er sich eine ganze Fußballplatzmarkierung in die Nase gezogen, obwohl er seit eh und je nur legale Drogen (Bier!) konsumierte. Er war zum einen hellwach und aufgedreht, zum anderen aber auch völlig im Arsch oder abgekürzt: Es ging ihm ziemlich scheiße. Liegen bleiben war in diesem Zustand ein Ding der Unmöglichkeit, also drehte er eine Spazierrunde um seinen Bully, weckte seine Freundin (der es nicht wesentlich besser ging) und fuhr nicht gerade verkehrssicher in seinen dekadenten Zweitwohnsitz.

Weder der erste, noch der zweite, noch der dritte Kaffee versprachen Besserung. Und während er mir hier die letzten Zeilen aufdiktiert, verspüre ich Angst, dass mir dieses Zombiegesicht gleich auf die Tastatur kotzt. Daher schlage ich vor, wir beenden die Episode an dieser Stelle und versuchen es mal mit einem Stück trockenen Brötchen und Wasser. Das nächste Kapitel kommt bestimmt.

Fortsetzung folgt.


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