Kapitel 23: Tanztee (2nd Day/Midday,The Great British Alternative Music Festival at Butlin´s, Minehead)

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Kapitel XXIII: Tanztee

2st Day/Midday of The Great British Alternative Music Festival at Butlin´s, Minehead, 29. März 2014
mit 4ft Fingers, The Ramonas, Gene Loves Jezebel

Dieser Artikel ist Teil des fortlaufenden Romans „Auf der Suche nach der goldenen Pommesgabel“. Infos dazu gibt es hier.

Er eröffnete den 2. Tag des Festivals mit einem aufmunternden 13 Uhr-Bier und hatte das Gefühl, dass der anstehende Tanztee sein Leben verändern würde. Er wusste nicht wieso, doch er spürte, dass die Goldene Pommesgabel in unmittelbarer Nähe sei und er schon bald mit ihr in Kontakt treten würde.

Während die „Reds Stage“ noch geschlossen war, traten auf der Hauptbühne im Mittagsprogramm drei Bands auf und er genoss es, dass die Räumlichkeiten noch nicht übermäßig gefüllt waren. Eine viertel Stunde vor Beginn waren zwar die meisten der Sitzplätze im hinteren Teil der Halle belegt, doch vor der Bühne tanzte im ansonsten leeren Stehbereit lediglich ein Mitte 40-jähriger Skinhead ausgelassen with himself, während sich sein daneben stehender etwa 16jähriger Sohn in Grund und Boden schämte. Doch pünktlich um kurz nach 13.30 Uhr füllte sich auch dieser Bereich mit den ersten rund 200 Aufgeweckten.

Die 4ft Fingers bereiteten ihnen vom ersten Akkord an große Freude. Viele „aaahs“, viele „ooohs“ und recht druckvoll präsentierten sich die vier Herren als hervorragender Soundcheck zur Mittagsgymnastik. Textlich bekam er auf Grund seiner herausragenden Englischkenntnisse erst gegen Ende des Sets etwas mit und zwar in dem „neuen Song über Titten“: „We are a nation that loves girls' breasts. We suck them, we lick them, we are obsessed. Big or small, we're not fussed. You can't beat a girl's juicy bust.“ Au man ey…

The Ramonas als zweite Band waren gut genug, um den Mittag dann doch als einen zufriedenstellenden abzuharken. Gene Loves Jezebel hingegeben waren weit von ihrem Geschmackszentrum entfernt, so dass sie sich nach zwei Liedern in die knapp vierstündige Mittagspause verabschiedeten.

Während sie sich auf Nahrungssuche machten, waren andere damit längst fertig. Und da geschah es: Als er einen Blick durch eine geheimnisvolle Tür wagte, da erblickte er sie. Es gab sie also doch: Die Goldene Pommesgabel! Ein Typ mit hippietreskem Zopf legte die Gabel gerade als letztes Besteckstück in die Spülmaschine und drückte auf „Start“, als ihm plötzlich ein aufgeblasener Typ mit Security-Weste von hinten auf die Schulter haute und raunzte (vom Autor  freundlicherweise übersetzt): „Ey, Backstageausweis?“ „Ich habe keinen. Ich bin auf der Suche nach der Goldenen Pommesgabel.“ „Willste mich verarschen, Du Lappen? Verpiss Dich, sonst mach ich Dir Beine.“ „Aber ich muss doch…“ Zu spät. Mit einem gekonnten Hammerschlagwurf schleuderte der dicke Mann den anderen, nicht ganz so dicken Mann, empor in die Luft und vor die Türe. Dann ging drin das Licht aus und er musste einsehen, dass die Chance, hier noch einmal reinzukommen, gleich null war.

Er wäre gut beraten gewesen, die noch ausbleibenden drei Stunden bis zur ersten abendlichen Band zum Pläne schmieden zu nutzen. Doch leider verbrachte unser Antiheld die Zeit mit unnützer Nahrungsaufnahme und glaubte nach wie vor, dass ein dummer Zufall ihn vielleicht schon bald zur Goldenen Pommesgabel verhelfen würde. Dann träum mal schön weiter, Du Trottel.

Fortsetzung folgt.


Fotos und Bericht stehen unter einer Creative Commons Lizenz.

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