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Kapitel XXV: Baumeister Bob
3rd Day/Midday of The Great British Alternative Music Festival at Butlin´s, Minehead, 30. März 2014
mit TV Smith, Toyah, Young Knives
Dieser Artikel ist Teil des fortlaufenden Romans „Auf der Suche nach der goldenen Pommesgabel“. Infos dazu gibt es hier.
Beim obligatorischen 13 Uhr-Bier mit Baumeister Bob hatte er mit den Umständen seinen Frieden geschlossen. Der strahlende Sonnenschein und die Tatsache, dass der Großteil des Publikums mit der Note „anstrengend“ sich für den Abend schonte, tat sicher seinen Teil dazu bei. Der einzige seine Aufmerksamkeit erregende Besucher war zu diesem Zeitpunkt eine Person mit Genitalbetonter Union Jack-Leggins, Fransen-Lederjacke und Vokuhila. Und dieser junge Mann passte eher nicht in dieses Schema. Viel mehr wünschte er sich in diesem Moment, dass bei Frei.Wild-Konzerten grundsätzlich alle so rumrennen würden, nur in entsprechend anderen Farben, was das Unterteil seiner Bekleidung anging. Er sparte sich die Gedanken, ob das nun die italienischen oder teutschen Nationalfarben sein sollten, denn schließlich würde er trotzdem nicht hingehen. Ach ja: Beim diesjährigen Rebellion spielen übrigens Krawallbrüder. Autschn.
Er hätte gerne in der prallen Sonne noch ein weiteres Bier mit Bob getrunken, doch auf der Bühne wartete in Kürze TV Smith. Und dieser war einmal mehr in der Lage, ihn zu Tränen zu rühren. Ein Blick in dieses verschmitzte, bescheidene und fast schon peinlich berührte Gesicht, welches Tim Smith nach jedem Applaus zwischen den Liedern überkam, machte den Eindruck, dass die Rührung auf Gegenseitigkeit beruhte.
Das Publikum war sichtlich und hörbar begeistert und für einen Sonntagmittag bereits von hoher Quantität. Herr Schmidt war ebenfalls mit jedem Zipfel seines Körpers dabei und es beeindruckte ihn sehr, dass er so in seine Songs vertieft ist, dass er das Musikstück „Generation Y“ durchgehend mit geschlossenen Augen vorführte. Und er war darüber hinaus der einzige Künstler, den er bis dato ohne jeden Animationsversuch registriert hatte. Es war schlichtweg ein großartiger Auftakt in diesen letzten Tag.
Erst als Tim Smith bereits wieder verschwunden war, fiel ihm ein, dass er ihn noch nach der Goldenen Pommesgabel fragen wollte. Denn die folgenden Bands wären mit dieser Frage ebenso überfordert gewesen, wie er mit deren Musik. Während bei den experimentellen – wenn man´s denn so nennt – „Young Knives“ das Publikum eher spärlich den Raum nicht füllte, war bei der für seine Ohren unerträglichen „Toyah“ die große Halle rappelvoll. Da bot es sich bestens an, noch einmal mit Bob anzustoßen und die Sonne ihr übrigens erledigen zu lassen. Vier Stunden Pause sollten reichen, um am Abend wieder bei Kräften zu sein, um die Goldene, blablablablabla.
Fortsetzung folgt.
Fotos und Bericht stehen unter einer Creative Commons Lizenz.
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