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27. Kalenderwoche 2015 (Teil 2)
Begleitung: The Restarts, Egotronic, Kackschlacht, Flicts, Die Bullen, Dividing Lines auf dem Plastic Bomb Festival
Örtlichkeit: Druckluft, Oberhausen
Samstag, 4. Juli 2015, 18:31 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Die Goldenen Zeiten sind vorbei. Das bunte Jungvolk hat das Ersparte seiner Eltern längst beim Punk im Pott gelassen. Für die Lose der Trash-Tombola bleibt da nicht mehr viel übrig. Einst, als zu der Zeit die Karten längst vergriffen waren, war auch die Tombola beim Eintreffen unserer Individuen bereits leer gefegt. Heutzutage (also zu der Zeit, nach der Zeit, in der alles besser war) haben wir bei den Losen noch die freie Auswahl. Und somit sind die Hauptgewinne nicht weit. Mit der viel sagenden Losnummer 369 greife ich eine bereits geöffnete und von irgendwem probegekostete, gut gewärmte Flasche Pflaumenlikör ab, die den interpretationsfordernden Namen „Ume Pflaume“ trägt. Auf die Dokumentation von Einzelkommentaren verzichte ich an dieser Stelle.
Samstag, 4. Juli 2015, 22:56 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Kackschlacht beginnen mit folgenden Worten: „Was ist los, Oberhausen? Habt Ihr kein Geld für T-Shirts?“ So kann man gewissen Auswüchsen auch mit Charme begegnen.
Sonntag, 5. Juli 2015, 1:13 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Ich wurde inzwischen mindestens fünf Mal mit staunenden Augen gefragt, was ich hier noch mache. Zu einer Zeit (das scheint heute mein Hauptthema zu sein) in der ich sonst längst die imaginären Pommesbuden aufsuche, stehe ich noch immer dank eines ausgeklügelten Bier-Mate-Gemischs verhältnismäßig nüchtern vor der Bühne. Der Grund für mein Durchhaltevermögen steht direkt da drauf: The Restarts! Die Londoner habe ich tatsächlich noch nie in einer teutschen Konzertspelunke, jedoch schon einige Male in England gesehen. Warum weiß ich nicht. Ich weiß allerdings, dass da gerade eine meiner absoluten Lieblingsbands zockt und ich freue mich dermaßen, dass ich selbst einem Kopfstoß von Sabbi auf meine Schneidezähne samt Blutgeschmack im Bier-Mater-Gemisch locker trotze. Sie selber hingegen sieht nach dem ihr vor den Schädel geflogenen 1,90 cm-Kerl erst mal nur noch Sterne, lässt sich aber in der Summe dann auch nicht weiter beirren. Kurz die überflüssigen Teile ausgespuckt und weiter geht ´s.
Sonntag, 5. Juli 2015, 1:22 Uhr, Druckluft, Oberhausen
„Was ist los, London? Habt Ihr kein Geld für Hosen?“ Nein, so leicht wäre die Ankündigung einer der Herren Restarts, sich jetzt kurz umziehen zu müssen, um hinterher im grell blauen Schlüpfer weiter zu muszieren, nicht zu erklären. Die farbliche Abgestimmtheit von „Undertrouser“, Iro und Eintrittsbändchen lässt eine lang geplante Aktion vermuten. Vielleicht sogar einen festen Vertragsbestandteil zwischen Band und Veranstalter, nachdem sich auch in diesem Jahr „Betrunken im Klappstuhl“ trotz inzwischen immensen Gageangeboten nicht überreden ließen, den Showpart als Headliner zu übernehmen.
Sonntag, 5. Juli 2015, 2:30 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Der Merchstand wurde erfolgreich geplündert und ein Blick zur Uhr lässt mich in Selbstgespräche versinken: „Maks? Was machst denn Du noch hier?“ Zum Glück weiß ich es nur zu gut. Nach überwiegend Bands, die meine Geschmacksnerven positiv berühren, teilweise gar nahezu sprengen konnten, geht es nun flott zum Hauptbahnhof um dann tatsächlich gegen halb 4 rum in das brütenwarme Schlafzimmer zu fallen und im Anschluss auf die Matratze zu krabbeln. Es war eine wundervolle Plastic Bomb-Party die nur ein paar mehr Leute abseits des Außengeländes verdient hätte. Gute Nacht!
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