21.10.23, 10. Spieltag, Stadion in Paderborn mit wechselnden Namen, 18:30 Uhr, 2:2 (1:0)

3 in a row. Ich glaube das hatte ich zuletzt zu Regionaligazeiten und dahinter steht natürlich auch noch ein "wenn alles gut geht", denn das ist leider gerade alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Auf jeden Fall liegen die Karten für heute Paderborn away, näxte Woche Karlsruhe home und dann auch noch Elversberg away dort, wo sie heutzutage halt so liegen: Im digitalen Irgendwo.

Heute geht auf jeden Fall klar und das heißt 6:45 Uhr Wecker, 7:30 los. Sonst bin ich nicht als erster am Stadion. Davon lassen sich natürlich - trotz Bahnstreik, wenn auch offiziell nicht auf unserer Strecke - nicht alle überzeugen. Meine eigenen Bahnerfahrungen sind glaube ich noch schlechter, als die ständig lesbaren und so finde ich es vollkommen ok, wenn ich - "wenn alles gut geht" - bereits 3 Stunden vor Anstoß am Paderborner Hauptbahnhof ankomme.

232021 padfcsp 003Kein Grund sich zu beschweren. In Hamburg ist es um die Zeit noch früher!

Nur Melle schließt sich mir noch an, hat aber bei der Aufstehzeit, die bei ihr noch deutlich vor der liegt, die sie sonst an Arbeitstagen in den Wecker einflippert, offensichtlich Probleme. Dazu kommt die Zeit für Sprachnachrichten, die sie zwingend einkalkulieren muss und so werde ich im "ich habe die letzte Sprachnachricht noch gar nicht ganz abgehört, da kommt schon die nächste"-Rhythmus ständig über gefühlt jeden Schritt und Tritt informiert. Ja, das Internet ist für uns alle Neuland und daher ist es auch verständlich, dass ich noch nicht so ganz damit warm werde.

Melle schafft es aber. Sie schafft es sogar noch ihren Kaffee zu holen, um dessen Holung sie mich 3 Minuten zuvor noch per Sprachnachricht bat, weil es sonst eng werden könnte, das dann 2 Minuten später aber per Sprachnachricht revidierte und so weiter und so fort. Au man, ist das noch früh alles.

232021 padfcsp 001Besser als kein Kaffee, aber trotzdem nein danke (Symbolbild).

Die Bahnfahrt verläuft UNFASSBAR pünktlich, um es mal mit den Worten bzw. dem Wort unseres Cheftrainers auszudrücken. Und dass wir somit tatsächlich rund 3 Stunden vor Anpfiff in Paderborn ankommen, kommt mir ganz gelegen. Ich brauch das nicht mehr, mit allen in den Bus gejagt zu werden, 30 Minuten vor Spielbeginn am Stadion wieder ausgespuckt, in den Block rein, dann wieder irgendwann raus und das alles nochmal rückwärts. Ich genieße es, früh da zu sein. Am Bahnhof von den Cops noch unbehelligt ne Mate und n Brötchen einzuwerfen und dann die gut 3 km zum Station gemütlich zu latschen. Dort dann noch ein UNFASSBAR (danke, Fabi!) beschissenes veganes frittiertes Gemüseschnitzel dazu werfen, ein erstes Bierchen trinken, sich bei der Filzerei die Aufkleber abnehmen lassen und dann quasi den Platz im Block aussuchen können. Hey, Fankultur ist breiter, als ihr denkt.

232021 padfcsp 006Dank früher Anreise können wir die Vorzüge des Paderborner Hbf in vollen Zügen genießen.

Breiter als ich dachte, ist dann irgendwann auch die Anordnung der Fahnen und die von R.s Doppelhalter 5 Stufen unter uns, die uns so ziemlich jede Sicht nehmen. Da bringt dir selbst Block D2 so gar nix. Das schreibe ich völlig ohne Kritik, ich sagte ja, die Fankultur ist breit. Ich sehe trotzdem gerne was vom Spiel, ohne das kritisieren zu müssen, denn schließlich weiß ich das ja. Wir wechseln also einfach unsere Position, sehen dann zwar nicht perfekt, aber deutlich besser und selbst die Nachkommenden unserer Bezugsgruppe, die fast 2 Stunden nach uns gestartet sind, stehen neben uns und ziehen mit uns ein paar Meter weiter. Dafür hatte ich ein veganes Gemüseschnitzelbrötchen.

232021 padfcsp 016Samstags beginnen die Spiele schon um 13 Uhr. 

Erwähnenswert sei noch die Choreo der Paderborner gegen Polizeigewalt. Da gehe ich mit, spätestens seitdem die meine Aufkleber eingesackt haben.

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Zum sportlichen lesen sie bitte die Fachpresse, wir sind hier nach wie vor nicht der Kicker. Die Stimmung im Block war ok, ich fand sie aber durchaus auch schon mal besser, was sicher nicht an den Jungs auf dem Zaun lag. Vielleicht war aber auch das nur subjektive positionsbedingte Wahrnehmung und in Wahrheit war es UNFASSBAR gut. Nach der 2:1-Führung wurde es jedenfalls naturgemäß nochmal lauter und am Ende hingen die Köpfe auf dem Platz, sofern in weiß gehüllt, eher runter, auch wenn ich einen Punkt aus Paderborn jetzt nicht zwingend als totale Schmach einordnen würde. Ob mit oder - wie in diesem Fall - mit ohne Max Kruse. Es war rotzallem sicher mehr drin.

Alles weitere ist ebenfalls schnell erzählt: Mit dem "dann halt doch"-Shuttlebus zurück zum Bahnhof, verläuft auch zurück alles nach Plan. Keine Ahnung, was da los ist. So sehr nach Plan sogar, dass ich noch für ein Stündchen zum eingeplanten Konzert gehe, dann aber dank Rückenschmerzen vom "ganzen Tag stehen" doch frühzeitig die Segel streiche. Wir werden alle nicht jünger. Gute Nacht!