19.05.24, 34. Spieltag, Stadion am Helmut-Schön-Sportpark, 15:30 Uhr, 1:2 (1:0)
Samstag, 18.05.24
Wir gönnen uns mal wieder mehr, als "nur" das Spiel. Denn Wiesbaden ist ne schöne Stadt und wir nutzen das für einen letzten Wochenendtrip in dieser Saison. Eingezeckt haben wir uns im HANSA-Hotel. Bevor hier irgendwelche Verdächtigungen aufkommen, schnell ein Beweisfoto, was die Motivation für diese Unterkunft grob wiederspiegelt:
Ok, vielleicht war es auch einfach nur der erschwingliche Preis.
Schräg gegenüber erblicken wir kurz nach unserer Ankunft den FCSP-Teambus, direkt vor einem anderen Hotel parkend. Es werden gerade die Ergometer in die Unterkunft getragen und wir müssen später zwangsläufig mehrfach hier vorbei laufen, um zu unserer eigenen Schlafstätte zu kommen. Wer hier regelmäßig liest, weiß ja inzwischen, dass unser Fanclub eine ganz besondere Beziehung zu Jackson Irvine pflegt. Und so kommt es auch nicht von ungefähr, dass jedes Mal, wenn wir das Hotel passieren, Jackson kurz den Vorhang zur Seite schiebt und uns zuzwinkert. Und das, obwohl möglicherweise der Bus einfach nur vorgefahren ist und das Team erst morgen nachkommt und die Unterkunft als Tageshotel nutzt. Jackson und uns ist das aber egal.
Sonntag, 19.05.24
Soweit zur Vorgeschichte. Ab jetzt nur noch knallharte Fakten:
Meine mich selber nervende Paranoia vor Verspätungen gewährt uns einen zeitlich hinnehmbaren Eintritt in die Blechhütte. Denn als die Ordner:innen sich positionieren, machen wir uns mit den ersten Fans in Richtung Durchgangsgitter. Es gibt (wenn ich richtig gezählt habe) neun dieser Durchgänge aka Spaliere und es dauert ca. eine halbe Stunde, bis alle Ordner:innen soweit vom Teamleiter instruiert wurden, dass es dann auch hoffentlich endlich losgehen kann. Ziemlich genau 89 Minuten vor Spielbeginn. Und das sieht dann so aus:
Vorne an den Durchgängen steht eine erste Reihe Ordner:innen, die mit Handyähnlichen Geräten die Eintrittskarten checken. Die 5 Personen vor uns kommen auch alle problemlos rein. Nur bei uns versagt der Handscanner. Nach ein paar Minuten schlagen wir vor, anstatt des Barcodes doch mal den QR-Code zu versuchen, aber unser Einlasser meint, das würde nix bringen. Er fragt schließlich die Kollegin am Nebeneingang, ob unsere Karten von ihrem Gerät erkannt werden. Und diese scant dann direkt die QR-Codes und wir sind einen Schritt weiter. Keine Ahnung, wieso das bei den 5 Personen vor uns mit Barcode geklappt haben soll. Oder der Ordner ist schlichtweg ähnlich vergesslich, wie ich. Latte, wir sind schon mal im Spalier.
Am Ende dessen werden wir dann gefilzt. Was ist in der Umhängetasche? Nur ein kleines Zaunbanner. Mit dieser Aussage löse ich offenbar einen mittelschweren Alarm aus. Sofort kommt sowas wie der Teamleiter angerannt und ich werde mit lautem "Banner-Kontrolle, Banner-Kontrolle!"-Geschrei in eine Ecke eskortiert, in der sich mehrere "Special-Ordner" der Marke "Kleiderschränke" befinden. Optisch generell schon ein wenig martialischer als die Kolleg:innen zuvor. Unser Lappen, bestehend aus den 4 Worten RILREC, YOUTH, SANKT und PAULI und einem queeren Eichhörnchenkopf in der Mitte wird genauestens in Augenschein benommen und irgendwann sag ich nur noch genervt: "Hallo? Eichhörnchen sind doch hoffentlich erlaubt, oder?"
Doch das ist hier in Kombination mit den bunten Farben gar nicht so selbstverständlich, denn in der SVWW-Stadionordnung heißt es:
"Personen (...) ist das Mitführen (...) folgender Gegenstände untersagt: (...) rechts- und/oder linksradikales Propagandamaterial; entsprechendes gilt für Kleidung, die Schriftzüge oder Symbole mit (...) rechts- und/oder linksradikaler Tendenz aufweisen (dies gilt auch für den Umstand, dass eine strafrechtliche Relevanz nicht gegeben ist)"
Hoch lebe das Hufeisen! Nicht. (Dieses "und/oder" sprengt dabei tatsächlich fast meinen Kopf.) Aber wer weiß, was im Sinne des SVWW als tendenziell Linksradikal anzusehen ist. Zum Glück durfte das queere Eichhörnchen rein und sogar die Blocknachbar:innen Soli-Shirts mit der Antifa-Flagge on it wurden mehrfach gesichtet.
Also endlich die Stufen hoch. Dort befindet sich eine weitere Kette Ordner:innen, der Sinn blieb uns allerdings verborgen. Und ganz oben angekommen warteten dann im Laufe der Zeit immer mehr Cops in kompletter Kampfmontur und Kamera am Stil im Anschlag. Meine Güte, was glaubt ihr denn eigentlich, was hier heute passiert? 45 Minuten vor Spielbeginn wird dann tatsächlich auch eine recht junge Person auf der Treppe rausgefischt, mit einer Horde Cops und Filmerei abgeführt. Warum wissen wir leider nicht, ich würde mich aber wundern, wenn hier mehr als ein unüberlegter Spruch den Ausschlag gegeben hat.
Bisher also alles wenig entspannt und als der Sonderzug nach DB-bedingten chaotischen Zuständen vor der Abfahrt mit einer Stunde Verspätung ankommt, dürfen die Mitreisenden teils über eine weitere Stunde am Eingang verharren, bis endlich alle drin sind. Ein leitender Ordnungsdiensthabender (der von gerade?) soll das mit "ihr seid ja auch viel zu spät gekommen" kommentiert haben. Warum so ein Einlass um 15 Uhr anders laufen soll, als um 14 Uhr, dafür fehlt mir offenbar das logische Verständnis. Erschöpfungszustände oder was?
Irgendwann können wir doch noch unsere Freund:innen und Bekannten umarmen und dann geht es irgendwann auch los. Leider können wir aber noch immer nicht aufhören, mit dem Kopf zu schütteln:
Der Stadionsprecher: Ich will nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, aber ich meine, dass der zumindest Anfangs die Zuschauer:innen gesiezt hat?! Sollte das nicht der Fall gewesen sein, lag es wohl doch an meinen schlecht eingestellten Hörgeräten. Zu ihm aber dennoch später an anderer Stelle.
Zaunbanner: Auf den Sitzplätzen verboten, laut Ordner wegen der Werbung. Da lach mich echt schlapp. Ein und dieselbe Werbung geht einmal rings um den Innenraum (Namensgeber des Stadions), wobei die Hautpkamera in unserem Rücken ist. Sprich die Hauptempfänger:innen für diese Werbung an den TV-Bildschirmen erreicht man dadurch keinen Milimeter weniger. Selbst zwei Kids, die ein maximal 50x50cm großes Bildchen auf Stoff gemalt hatten, wurde das Hinhängen dort verwehrt. Immerhin finden wir noch Platz über einem Mundloch.
Megadreist: Unsere Plätze sind in der vorletzten Reihe. Links neben uns befinden sich noch ca. 6 bis 8 weitere Plätze und dann kommt das große Kamerapodest. Mensch mag es nicht glauben, aber selbst der vorletzte Platz, also fast direkt neben dem Podest, von wo aus man nicht einmal eine Spielfeldhälfte komplett sieht (und die andere gar nicht), wurde verkauft. Möglicherweise auch noch der letzte der Reihe (vom vorletzten wussten wir es sicher, weil die Person sich neben uns gestellt hat). Und das nicht einmal als sichteingeschränkt (selbst das wäre schon ne Frechheit), sondern für die kompletten 33 Ocken. Zum Glück läuft es ja auswärts eh so, dass auch im Sitzbereich meistens komplett gestanden wird und auch hinter der letzten Sitzplatzreihe noch Platz dafür ist. Aber wer sich hier an die Stadionordnung hält, der ist echt am Arsch (und es gab tatsächlich Leute, die sich hier hin gesetzt haben). Wortlaut: "Während der laufenden Veranstaltung ist es untersagt im Sitzplatzbereich zu stehen."
Aus dem Stehplatzbereich kam uns zu Ohren, dass es dort teils derbe überfüllt war. Einige durften daraufhin wohl in den Sitzplatzbereich wechseln.
Die Stadionbeschallung: Wie so oft auswärts nur schwer zu ertragen. Highlight die SVWW-Vereinshymne in der Melodie von "wir sind schlau, wie sind Fans vom HSV". Da denkste, du hast schon alles gehört und dann das.
Reicht noch nicht? Als Einlaufmusik gibt es tatsächich RAMMSTEIN. Ey, is euch noch zu helfen?
Das Spiel: Wehen geht nach 10 Minuten in Führung, inklusive peinlicher Hand-an-Ohren-Geste des Torschützen vor unserem Block. Gähn.
Der Rest ist wie ein Märchen mit purer Gönnung. Zunächst trifft der eingewechselte Andreas Albers zum Ausgleich. Gefühlt hat Andreas vor seiner langen Ersatzbankzeit 50 Tore geschossen, die allesamt aberkannt wurden. Ich fand ihn tatsächlich auch da schon gar nicht mal so schlecht und seine Ausbeute war mit sehr viel Pech verbunden. Hinzu kommt, dass für ihn in Fabis System meistens nur Platz ist, wenn in der Schlussphase alles auf eine Karte gesetzt und ein Stoßstürmer gesucht wird. Das heute war tatsächlich sein erster Saisontreffer und der Jubel auf dem Platz zeigte einmal mehr diesen unfassbaren Teamgeist. Da freut sich das Kollektiv inklusive Ersatzspieler nicht "nur" über das Tor, sondern auch für Andreas.
Dann wird Scott Banks eingewechselt. Schon beim Warmlaufen wurde deutlich, wie sehr er sich freut, nach seinem frühen Kreuzbandriss doch nochmal dabei sein zu können. Und dann wird er tatsächlich eingewechselt und legt das entscheidende 2:1 perfekt mit dem Kopf vor. Und das auch noch auf Danel Sinani, der bei uns nie den Durchbruch geschafft hat und in seinen kurzen Einsatzzeiten auch nie so überzeugt hat, als würde er nah an der ersten Elf dran sein. Dann macht er heute so ein klasse Spiel, erzielt volley das traumhafte 2:1 und rastet völlig aus vor Freude. Eine riesige Traube aus Auswechselspielern etc. vor unserer Kurve, totale Ekstase. Auch für ihn war es das erste Saisontor.
Ein ganz klein wenig kurz getrübt wurde die Freude mal wieder durch die Aktion eines einzigen VollXXX, der meinte seinen Becher auf das Feld werfen zu müssen und damit genau den zum Jubel eilenden Saliakas am Kopf traf, der daraufhin kurz behandelt werden musste. Manche kapieren es auch wirklich nie.
Die Stimmung in unseren Reihen war bereits von der ersten Minute an tippitoppi. Gefühlt wurde das Team auf dem Feld zum 2:1-Treffer getragen um danach einfach nur noch gemeinsam zu eskalieren.
Etwas schade, dass Scott aus taktischen Gründen kurz vor Schluss auch wieder ausgewechselt wurde. Zeigt aber auch die Bedeutung des Spiels und der Meisterschaft. Schon bei der Aufstellung war klar, was für ein hoher Stellenwert - trotz des bereits geschafften Aufstiegs - dieser Spiel für Trainer und Team noch hatte.
Nebensächlich, aber erwähnenswert: SVWW-Trainer Döring schafft etwas, was selbst Fabi bisher nicht geschafft hat. Glatte Rote Karte, handvergeben von Deniz Aytekin. Der saubere Kick gegen eine auf das Spielfeld fliegende Flasche, bedingt durch einen nicht gegebenen, jedoch lautstark geforderten Elfmeter, war zusammen mit den entsprechend unvorsichtig gewählten Worten, ursächlich.
Nicht unerwähnt werden soll auch die ganz nette SVWW-Choreo vor ausverkauftem Haus (12.100 Zuschauer:innen, davon bei 3.300 offiziellen Gäst:innen-Tickets vermutlich insgesamt knapp die Hälfte FCSP-Fans, so schwer der SVWW es uns im Vorfeld auch machte Tickets abseits der Gäst:innen-Blöcke zu erwerben).
Positiv erwähnen muss ich aber auch, dass es nicht nur das Minimum von 10% der Karten als offizielles Kontingent gab. Dadurch, dass wir die komplette Hintertorstehtribüne voll machen durften, entfielen über 1/4 der Karten auf uns. Und auch wenn es "nur" ne kleine Wellblechhütte ist: Auf dem ersten Blick mag ich das Stadion: Beide Hintertortribünen ausschließlich Stehplätze, geschlossene Ecken und dahinter der Charme der alten Millerntor-Gegengerade. Matschboden inklusive. Allerdings sind die hohen, mit Zacken versehenden Zäune, auch innerhalb des viergeteilten Gäst:innenblocks (sofern die gesamte Hintertortribüne für diese freigegeben ist), ziemlich grenzwertig. Das hat schon sehr was von Käfighaltung.
Und noch was: Neben uns eine Person mit MSV-/FCSP-Freundschaftsschal. Lang, lang ist´s her.
Abpfiff: Großer Jubel und ein Transpi des Dankes wird von den Spielern nahe der Mittellinie entrollt: "Danke, dass ihr immer da seid. Morgen feiern wir mit euch." Dann doch nochmal Platzsturm. Bei weitem nicht so, wie nach dem Aufstiegs-Heimspiel, mit langem Warten auf den Schlusspfiff an den Seiten- und Torauslinien. Sondern erst mehrere Minuten nach Spielschluss, nachdem ein Tor geöffnet wurde. Die Ordner:innen hatten bereits zuvor eine Kette zwischen Mittellinie und Strafraum in der Spielhälfte vor dem FCSP-Block gebildet und hinderten selbst deutlich zu erkennende FCSP-Fans, die offenbar Karten für neutrale Blöcke auf Höhe der anderen Spielhälfte hatten, zu der feiernde Meute zu laufen. So richtig logisch war hier wirklich nur ganz wenig.
Ich hab irgendwie nur noch so halb wahrgenommen, dass unsere Spieler sich mit dem Transpi noch bis zum Stehblock vorbewegt haben. Müssen sie aber, sonst wären ja die Fotos nicht entstanden. Der Rest ging im Gefühlchaos meinerseits unter.
Zum Glück hielten sich die Cops komplett zurück. Der Stadionsprecher dafür aber umso weniger. Unfassbar, wie jemand an der Stelle so eine Panik verbreiten kann. Nachdem ein einziges (!) Bengalo auf dem Feld gezündet wurde, empörte dieser sich im Wortlaut: "Hört auf damit! Solche Bilder wollen wir hier nicht sehen! Ihr schadet damit nur eurem Verein!" Dazu in einem dermaßen vorwurfsvollen Ton und bisher sei alles so friedlich gewesen und jetzt diese Ausschreitungen. Eieiei. Passend dazu der selbstironische Gassenhauer: "Bambule, Randale, Sankt Pauli hat die Schale!" Wer sowas singt, frisst auch kleine Kinder, dürfte der Stadionsprecher sich da wohl gedacht haben.
Noch eine Kostprobe? Irgendwann bewegte sich die Meute ohne irgendwelche Absichten, so im natürlichen Bewegungsfluss (und weil es halt immer mehr auf dem Platz wurden), über die Mittellinie hinweg, ging dann aber wieder ein Stück zurück, nachdem sich mehrere auch auf Grund des Regens wieder auf die Tribünen verzogen haben. Die Ordner:innen-Kette haben diese vermutlich kaum wahrgenommen. Kommentar Stadionsprecher: "Das sieht von hier oben richtig gut aus. Ja, geht zurück zu euren Freunden, dann bleibt das hier alles friedlich." Spätestens ab diesem Moment hat ihn und uns die Situationskomik komplett im Griff.
Es blieb am Ende wohl beim erneuten Zerschneiden eines Tornetzes. Brauch ich persönlich auch nicht wirklich. Die Befürchtungen des Stadionsprechers, wenn mensch seine Tonlage und Worte zur Interpretation heranzieht, dass wir die komplette Wellblechhütte auseinander nehmen, war offensichtlich unbegründet. Vielleicht lag es aber auch einfach nur an den uns zur Verfügung gestellten Dixiklos (allerdings zusätzlich zu den sonstigen schmal bemessenen Örtlichkeiten). Die sollen ja irgendwie eine beruhigende Wirkung auf Problemfans haben.
Parallel dazu die Unterbrechung beim Spiel Rostock-Paderborn. Wie gut, dass der SVWW-Stadionsprecher nicht dort vor Ort war. Irgendwann der Abpfiff in Rostock, die Durchsage, dass der SVWW trotz der Niederlage durch das Rostocker 1:2 noch die Relegation erreicht hat. Jubel über den feststehenden Abstieg der Rostocker in unseren Reihen, ein Zulaufen auf den SVWW-Block zahlreicher FCSP-Fans und gegenseitiges Abgefeier. Wir schauen uns das inzwischen wieder aus dem Trockenen an, da wir als Schönwetteraufsteiger:innen nach nur kurzem Kontakt mit dem Spielfeld wieder den überdachten Bereich aufgesucht haben.
Trotzdem bemühte man sich vor Ort, auf keinen Fall ein noch näheres Aufeinandertreffen der Fans zu ermöglichen. Dass hier eigentlich nur noch pure Freude auf allen Seiten herrscht, dürfte eigentlich für jede:n ersichtlich gewesen sein. Oder eben auch nicht.
Und wir so (Melodie "Always Look on the Bright Side of Life"): "FC Sankt Pauli IST Meister und Rostock steigt ab, Dö Döpp Dö Döpp Dö Döpp Dö Döpp Dö Döpp..."
Mir bleibt eigentlich nur noch einen Punkteabzug für ausschließlich pfandfreie Einwegbecher zu vergeben. Für die Relegation reicht es dennoch und Manolis wird es am Ende vielleicht auch gefreut und eine Platzwunde verhindert haben.
Gut allerdings die Idee mit den Plastikbecherdeckeln. Zwar vermutlich der Intention geschuldet, dass die fliegenden Händler (die gefühlt 50+X Bier an diversen Körperstellen transportierten) nix verschütten, aber als Spuckschutz und KO-Tropfen-Schutz durchaus eine Idee fürs Millerntor wert. Ob es da schon Kombis mit Pfandbechern gibt weiß ich nicht. Aber wenn der obere Durchmesser identisch ist, wäre das zumindest mal eine Option und sei es nur für Personen, die diesen Schutz in Eigeninitiative gerne nutzen würden.
Edit 21.05.24: Danke an "urlps" für diesen Hinweis. :)
Tja, was wünsch ich Wehen-Wiesbaden jetzt? Es war in vielen Belangen sicher nicht geil (Cops, Security, Stadionsprecher, Einlaufmucke). Teils das Gegenteil von Elversberg, die gezeigt haben, wie man als kleiner Club und Aufsteiger ausgesprochen bemüht und Gastfreundlich agieren kann.
Mit den Fans hatte ich null Berührungspunkte, diese traten im Grunde an den Tagen unserer Anwesenheit kaum in Erscheinung (ach doch, ein "älterer Herr" in SVWW-Trikot hat beim Brötchenholen freundlich gegrüßt). Ich kann da nix negatives berichten und auch im und um das Stadion habe ich keine Bekundungen gegen uns wahrgenommen. Direkt an Mainz grenzend, Frankfurt nebenan und eigentlich ja aus dem nahen "Wehen" (7.000 Einwohner:innen) kommend, haben die es ganz sicher auch nicht leicht überhaupt Leute an ihrer Seite zu finden. Ich find sowas auf jeden Fall immer beachtlicher, als wenn mensch sich dann an einen der Großen dranhängt. Unterm Strich ist es mir aber eh Latte.
Danach schlurften wir noch kurz in den nahe gelegenen Schlachthof. Da war ich vermutlich zuletzt vor 25-30 Jahren. Schön, dass es diesen wundervollen Ort der Subkultur noch gibt. Ein Anwohner, der neben dem FCSP-Tageshotel wohnt, hatte uns gesteckt, dass der FCSP diesen wohl für abendliche Feierlichkeiten angemietet hätte. Das entpuppte sich allerdings als Gerücht, da das Team bereits Richtung Flughafen war. Macht nix, wir sind eh völlig durch, hauen uns hier noch nen Burger und n Radler hinter die Kiemen und latschen dann mit ununterbrochenem "Dö Döpp Dö Döpp..."-Singsang zu unserem Pennplatz.
Am Morgen heißt es dann erstmal alles sacken lassen. Was für eine unfassbare Saison, was für ein unfassbar tolles Team (von den Trainern über die Spieler bis zum gesamten Stuff), was für ein unfassbar geiles Alles. Dass diese Saison jetzt zu Ende ist, muss ich erstmal realisieren. Der FCSP hat in den letzten Wochen so viel krasse Emotionen eingenommen, dass ich die Umstellung auf die spielfreie Zeit erstmal hinkriegen muss. Die Vorfreude auf Liga 1 wird da ganz sicher einiges von einnehmen und den Alltag bitte nur ganz allmählich wieder einkehren lassen.
Danke für Alles! Und Gute Nacht!