In unserem Bericht vom Spiel vs. Frankfurt sind wir ungewohnt wenig auf die Fans der Gegenseite eingegangen. Insbesondere bei einer Tapetenbahn im Frankfurter Block haben sich die einen oder anderen vielleicht gefragt, warum ausgerechnet wir mit unserem queeren Background da so gar nicht darauf eingegangen sind.

Gegenfrage: Was sollen denn ausgerechnet WIR dazu schreiben? Unsere Position ist auf dem ersten Blick auf unsere Homepage ersichtlich, die müssen wir nicht wegen dieses schon liegenden Stöckchens nochmal betonen. 

Vielleicht hätte ich mir auch einen Halbzeiler abgerungen, hätte ich das im Stadion überhaupt mitbekommen. Als der Bericht fertig war, hatte ich tatsächlich noch immer keine Kenntnis davon. Deswegen den Bericht nochmal aufzumachen kam aus erwähnten Gründen jedenfalls nicht in Frage. 

Unsere Motivation ist, für gewisse Themen zu sensibilisieren, die vielleicht auch manchmal nicht immer so offensichtlich daherkommen. Themen bei denen beim FCSP eine grundsätzliche Bereitschaft besteht, sich damit zu befassen. Themen, bei denen uns hinterher Leute ansprechen und sich für die Denkanstöße bedanken, wo sie was von mitnehmen und sich in gewisserweise persönlich weiterentwickeln können, so sie denn wollen. Was mitnehmen oder auch nicht, aber die Möglichkeit haben, sich mit bisher unbekannten Sichtweisen zu befassen. Progressive Hilfestellungen geben und auch mal den Finger in die Wunde legen. Aber hier darzulegen, warum wir so eine Tapeten scheiße finden: Ich denke, dass der Mehrwert für unsere Leser*innen, die vermutlich alle die Antwort kennen, dann doch eher marginal wäre. 

Trotzdem ist der Widerspruch dagegen natürlich wichtig. Ein Hoch auf die spontane USP-Antwort! Und auch die Reaktionen des millerntons, magischer etc. darauf sind absolut passend. Damit wir uns nicht missverstehen. 

Und in dem Kontext (unsere Motivation und daraus resultierende Themen) nicht zu vergessen: Auch wir sind weit davon entfernt "perfekt" zu sein. Ohne Selbstreflexion kommen auch wir nicht weiter und das in unser Anspruch an uns selbst. Und gleichzeitig auch das Ding, was für so viel Scheiße auf der Welt und im Umgang miteinander sorgt: Die Gewissheit, Mensch sei selber perfekt und jeder Denkanstoß bei Themen, die Mensch bisher anderes gehandhabt hat (bzw. anderes handhabt), als Angriff oder per se zwingend falsch zu werten. Verteididgungsmodus an, Selbstreflexion aus. So kommen wir, uns ganz klar eingeschlossen, alle nicht weiter.

FCSPFCRRY - no place for any kind of discrimination!

PS: Dazu Worte aus Frankfurt, die an der Stelle wichtiger sind, als unsere.